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Übung Brandschutzwoche

Sirenengehäul am Samstag um 16 Uhr. Nach ein paar Minuten fährt das erste Feuerwehrfahrzeug an. Die Adresse: Jahnstraße 1b. Das Pflegeheim. Das erste Löschfahrzeug der Feuerwehr Ebenhausen sind rasch eingetroffen. Der Einsatzleiter und der Gruppenführer verschaffen sich einen allerersten Eindruck von der Lage, weisen die Einsatzkräfte ein. Die Atemschutzgeräteträger bereiten sich vor. Ihre Aufgabe wird es sein, im Heim nach dem Brandherd zu suchen und die Befreiung der Heimbewohner in die Wege zu leiten.

Die sitzen derweil auf einem Logenplatz außerhalb des Heimes und schauen zu, während die Freiwilligen Feuerwehren Ebenhausen und Baar im Rahmen der Brandschutzwoche den Ernstfall proben. Das Pflegeheim und die Gebäude vom Betreuten Wohnen sind erst in diesem Jahr ihren Bestimmungen übergeben worden. Solche Objekte sind für die beiden Ortsfeuerwehren aus Baar-Ebenhausen Neuland. Und daher heißt es, sich vorzubereiten und auch einmal zu proben, ob die vorhandenen Einsatzpläne funktionieren. Denn wenn die Einrichtung vollständig belegt ist leben hier immerhin um die 80 ältere Menschen, von denen sicherlich nicht mehr alle alleine sich in Sicherheit bringen könnten. Dazu kommt das Pflegepersonal, die Mitarbeiter der Küche und der Wäscherei sowie der Verwaltung. „Für uns war diese Übung wichtig, um einfach auch einmal mit den Örtlichkeiten unter Brandschutz-Voraussetzungen vertraut zu werden“, erklärt der Kommandant der Feuerwehr Ebenhausen Martin Bergmaier. Die Aufgaben waren klar verteilt. Die ersten Trupps agieren an vorderster Stelle, während die nach und nach eintreffenden weiteren Fahrzeuge der Wehr Ebenhausen sowie der Feuerwehr Baar sich um die Absicherung der Einsatzstelle, etwaige Umleitungsmaßnahmen sowie die Löschwasserversorgung kümmern. Denn für den bevorstehenden Löscheinsatz muss genügend Wasser herbei geführt werden. Neben den eigentlichen Aktiven waren bei der Übung auch die Mitglieder der Jugendfeuerwehr mit involviert, die in einer eigenen Gruppe an den Ernstfall mit herangeführt wurden.

Innerhalb weniger Minuten kamen nicht nur immer mehr Feuerwehrfahrzeuge an die Einsatzstelle gefahren, sondern waren auch Zuschauer vor Ort, die sich den fingierten Einsatz anschauten. Denn schließlich wollte jeder wissen, wie ein solcher Großeinsatz am Ende abläuft. „Naja wichtig ist für uns Feuerwehrleute, dass wir genug erfahrene Einsatzkräfte vor Ort haben. Und das wird in Zukunft immer mehr zu einer Herausforderung werden, wenn nicht genug Leute aus der Bevölkerung sich für diese ehrenamtliche Tätigkeiten finden, die am Ende während der Arbeitszeit zeitnah zur Verfügung stehen“, sieht Bergmaier für die Zukunft die ein oder andere Herausforderung, die auf Feuerwehren sowie die Gemeinde – denn die ist für den aktiven Feuerwehrdienst letztlich verantwortlich – zukommen werden. Nicht nur die Jugendlichen können sich auf den aktiven Dienst vorbereiten, auch Erwachsene – Männer und Frauen – können sich an der Modularen Truppmannausbildung bei den beiden Ortsfeuerwehren Baar und Ebenhausen beteiligen. „Für uns wäre das sehr wichtig, um auch in Zukunft uns um die vielfältigen Aufgaben mit der ausreichenden Anzahl an Einsatzkräften kümmern zu können. Denn im Gegensatz zu früher ist es heute natürlich häufig so, dass die Feuerwehr-Aktiven über 50 Kilometer entfernt vom eigentlichen Wohn- und Einsatzort arbeiten.“ Ebenso muss das Zusammenspiel zwischen den Wehren funktionieren. Die Einsatzübung wurde zwischen den Kommandanten im Vorfeld zwar abgestimmt, im Ernstfall müsse jedoch auch alles funktionieren, daher sind solche gemeinsamen Übungen jetzt und in Zukunft sehr wichtig, ergänzt der Kommandant der Wehr Baar Gerd Leppmeier.

Die Feuerwehraktiven aus Baar-Ebenhausen wurden unterstützt durch die Kollegen aus Reichertshofen, die mit ihrer Drehleiter angefahren kamen, um bei der – in diesem Fall fingierten – Bergung der Bewohner zu unterstützen. Das Zusammenspiel der Feuerwehren klappte reibungslos. Die Einsatzübung konnte als erfolgreich verbucht werden, wird aber in den Folgewochen durch die Einsatzleiter, Gruppenführer und den letztlich verantwortlichen Bürgermeister noch im Detail nachbesprochen werden. „Nur durch solche regelmäßigen Übungen können wir Erkenntnisse gewinnen, was notwendig ist, was gut läuft oder was verbessert werden muss“, erklärt Kommandant Bergmaier. Und das müsse dann eben in die zukünftige Brandschutzplanung der Gemeinde mit einfließen, die regelmäßig zwischen den örtlichen Feuerwehrverantwortlichen und Bürgermeister Ludwig Wayand besprochen werden.

Text und Bilder: Ramona Schittenhelm

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